WM 2002 & das DFB Heimtrikot

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WM 2002 & das DFB Heimtrikot

Erstmals in der Geschichte wurde eine Fußball-Weltmeisterschaft in Asien ausgetragen, darüber hinaus teilten sich mit Japan und Südkorea zwei Staaten die Gastgeberrolle.

Nach dem schwachen Abschneiden bei der WM 1998 und der desaströsen EM 2000 hielten sich die Erwartungen der deutschen Fans vor der Fußball-WM 2002 in Grenzen. Doch DFB-Teamchef Rudi Völler, ein herausragender Oliver Kahn sowie eine geschlossene Mannschaftsleistung über das gesamte Turnier hinweg sorgten für eine Überraschung mit der so niemand wirklich gerechnet hätte. Denn Deutschland stand im Finale, verlor dann aber mit 0:2 gegen Brasilien.

Die schönsten Tore der WM 2002

Das deutsche HeimTrikot bei der WM 2002

Beim Heimtrikot zur WM 2002 verzichtete der DFB und Generalausrüster adidas auf sämtliche Spielerein und Schnörkel. Das Trikot wurde komplett in weiß gehalten und lediglich durch die drei Weltmeister-Sterne in schwarz-rot-gold farblich unterstützt.

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Der Kader der deutschen Nationalmannschaft

Der deutsche WM-Kader von 2002 wurde von zwei Bundesliga-Vereinen geprägt, allein der FC Bayern München und Borussia Dortmund stellten insgesamt neun Spieler. Aber auch aus Bayer Leverkusen, die in diesem Jahr im Champions League-Finale standen, durfte fünf Nationalspieler nach Japan und Südkorea schicken.

Mit Christian Ziege (Tottenham Hotspur), Dieter Hamann (FC Liverpool) und Oliver Bierhoff (AS Moncao) standen zu dem drei Legionäre im 23 Mann starken Kader. Angeführt wurde die deutsche Fußball-Nationalmannschaft von Kapitän Oliver Kahn, der Andreas Köpke nach der WM 1998 als erster Torwart beerbte. Mit Sebastian Deisler, Oliver Neuville, Bernd Schneider, Miroslav Klose und vor allem Michael Ballack gab zahlreiche Spieler ihr Debüt im Trikot der deutsche Fußball-Nationlmannschaft bei einem großen internationalen Turnier.

Das Finale der WM 2002 – die deutsche Aufstellung

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Für Stürmer Miroslav Klose wurde es ein ganz besonderes Turnier, der damalige Angreifer vom 1. FC Kaiserslautern erzielte in seinem ersten WM-Spiel direkt einen Hattrick und wurde mit fünf Treffern zweiter der Torjägerliste hinter Ronaldo. Insgesamt standen mit Kahn, Klose und Ballack gleich drei deutsche Nationalspieler im sog. All-Star Team der Weltmeisterschaft, von denen Oliver Kahn sogar zum besten Spieler gewählt wurde.

Das war die WM 2002 für Deutschland

Zum Auftakt der WM 2002 traf die DFB-Elf am 1. Juni in Sapporo auf Saudi-Arabien, ein Spiel mit vielen Geschichten drum herum. Mit 8:0 war es nicht nur der höchste deutsche WM-Sieg aller Zeiten, mit „Salto-Klose“ wurde eine neue Stürmer-Ära in Deutschland eingeläutet. Miroslav Klose erzielte in ersten Vorrundenspiel drei Treffer und brachte die Nationalmannschaft damit früh auf die Siegerstraße. Die restlichen Treffer markierten Michael Ballack, Carsten Jancker, Oliver Bierhoff, Bernd Schneider und Thomas Linke.

Video: Das Finale Deutschland – Brasilien

Doch auf die Jubel-Stürme nach dem grandiosen Erfolg gegen Saudi-Arabein folgte Ernücchterung nach einem 1:1 Unentschieden gegen Irland. Die DFB-Auswahl konnte zwar durch Klose erneut in Führung gehen, fing sich jedoch in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer durch Robbie Keane. Weniger das Unentschieden bzw. der Punktverlust sorgte bei vielen Fans und Experten für Fragzeichen, viel mehr die Art und Weise wie Deutschland sich nach einem Gala-Auftritt plötzlich präsentierte konnte viele nicht nachvollziehen.

Zum Abschluss der Vorrunde traf Deutschland am 11. Juni in Shizuoka auf die unzähmbaren Löwen aus Kamerun die vom deutschen Ex-Bundesligatrainer Winfried Schäfer gecoacht wurden. Auch wenn Deutschland am Ende einen 2:0 Erfolg feiern konnte, dürften sich viele vor allem an die Glanzparaden von Oliver Kahn erinnern, der die DFB-Elf dadurch erst im Spiel hielt. In Unterzahl ging Deutschland durch Marco Bode in Führung, Miroslav Klose besorgte zehn Minuten vor Ende den 2:0 Siegtreffer und sicherte Deutschland damit den Einzug ins Achtelfinale.

In der K.o.-Runde mit den 16 besten Teams bekam es Deutschland am 15. Juni in Seogwipo mit Paraguay zu tun. In einer mäßigen Partie rotierte Rudi Völler ordentlich durch und Deutschland gelang erst in der 88. Minute durch Oliver Neuviell der entscheidende Treffer. Am Ende war die Kritik an den Auswechslungen und dem taktischen Konzept groß, die Freude über den Einzug ins Viertelfinale jedoch noch größer.

Auch gegen die USA im Viertelfinale nahm Völler wieder die eine oder anderen Umstellung vor und brachte unter anderem den damals jungen und vollkommen unerfahrenen Innenverteidiger Christoph Metzelder. Deutschland tat sich erneut schwer und konnte sich erneut bei einem starken Oliver Kahn bedanken, der mit einer starken Leistung die 0 hinten festhielt. Den einzigen und damit goldenen Treffer der Partie erzielte Michael Ballack in der 39. Minute, dieser führte die DFB-Auswahl ins Halbfinale.

Im Halbfinale waren noch drei Kontinente vertreten und Deutschland bekam es mit Co-Gastgeber Südkorea zu tun, die bis zu diesem Zeitpunkt die wohjl größte Überraschung des Turniers waren. In einer rasanten und hart umkämpften Partie gab es zahlreiche Chancen auf beiden Seiten, am Ende war es jedoch erneut Deutschland, dass sich über den einzigen Treffer der Begegnung freuen konnte. Michael Ballack erzielte in der 75. Minute das entscheidende Tor und machte damit nach 1990 erneut einen deutschen Finaleinzug perfekt. Besonders bitter daran war jedoch die Tatsache, dass ausgerechnet jener Ballack wenige Minuten zuvor die zweite gelbe Karte des Turniers sah und somit für das Finale gesperrt war.

Am 30. Juni kam es in Yokohama zum WM-Finale zwischen Deutschland und Brasilien, zwischen dem Vize-Weltmeister aus Südamerika und jener Mannschaft die zwei Jahre zuvor bei der EM 2000 in Belgien und den Niederlanden bereits in der Vorrunde scheiterte. In einer vollkommen offenen Partie, in der Deutschland lange Zeit mithalten konnte und selbst zahlreiche Chancen hatte, wurde es am Ende tragisch. Ausgerechnet Oliver Kahn, der vor dem Finale als bester Torwart und Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde, ließ einen Distantzschuss von Rivaldo abprallen, den Ronaldo per Abstauber zum 1:0 verwandelte. In der 79. Minute erzielte Ronaldo sein achtes Turniertor und sicherte der Selecao ihren fünften WM-Titel.

Auch wenn die DFB-Auswahl am Ende ohne Pokal nach Hause flog, wurde diese in Frankfurt von zehntausenden Fans mit einem wahren schwarz-rot-goldenen Fahnen-Meer empfangen die alle voller stolz das Deutschland-Trikot trugen und ihre WM-Helden frenetisch feierten. Nach den mageren Jahren zuvor, fühlte sich der WM-Finaleinzug für viele wie ein Titelgewinn an.