WM 1982 & das DFB Heimtrikot

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WM 1982 & das DFB Heimtrikot

Die WM-Endrunde 1982 fand auf der europäischen Halbinsel Spanien statt. Erstmals in der Geschichte nahmen 24 Nationalmannschaften an einer Fußball-Weltmeisterschaft teil. Das Turnier dauerte vier Wochen und die Zuschauer weltweit konnten sich auf insgesamt 52 Spiele freuen.

Als amtierender Europameister gehörte Deutschland neben Brasilien, Argentinien und Gastgeber Spanien zu den größten Favoriten des Turniers.

Das deutsche HeimTrikot bei der WM 1982

Das deutsche Heimtrikot zur WM 1982 in Spanien war, wie in der Vergangenheit, komplett in weiß gehalten. Auffälligstes Designmerkmal war der weite V-Ausschnit mit schwarzen Kragen. Erstaunlich war jedoch die Tatsache, dass das Heimtrikot 1:1 dem Auswärtstrikot glich und diese lediglich anhand der Farbkombination grün/weiß bzw. weiß/schwarz voneinander zu unterscheideten waren.

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Der Kader der deutschen Nationalmannschaft

Nationaltrainer Jupp Dervall berief insgesamt 22 Spieler in das deutsche WM-Aufgebot. Mit Uli Stielike (Real Madrid) war lediglich ein Legionär mit an Board, die restlichen Spieler kamen aus der Bundesliga, primär aus Hamburg, München, Stuttgart oder Köln.

Die Abwehr um Toni Schumacher im Tor mit Libero Stielike Manfred Kaltz, Karl-Heinz Förster und Hans-Peter Briegel war gesetzt bei Dervall. Auch im Angriff hatte der Bundestrainer mit Karl-Heinz Rummenigge Europas Fußballer des Jahres im Kader. Selbst im Mittelfeld gab es mit Felix Magath, Hansi Müller und Bernd Schuster genügend Optionen zur Auswahl. Letzter entschloss sich jedoch auf die WM-Teilnahme zu verzichten, als Dervall Paul Breitner reaktivierte. Der „blonde Engel“ sollte danach nie wieder das deutsche Trikot tragen.

Mit fünf Toren in sieben Spielen verpasste Rummenigge nur knapp die Auszeichnung zum besten Torschützen bei der WM, diese ging an den Italiener Rossi mit sechs Treffern. Klaus Fischer und Pierre Littbarski konnte ebenfalls jeweils zwei Treffer für Deutschland bei der WM-Endrunde 1982 erzielen.

Das war die WM 1982 für Deutschland

Waren die Hoffnungen und Erwartungen vor dem Turnier noch groß auf deutscher Seite, wurden diese nach der 1:2 Auftaktpleite gegen Algerien ganz schnell eingedämpft. Die Nordafrikaner zeigten sich überraschend stark im ersten Vorrundenspiel und gingen durch Madjer mit1:0 in Führung. Rummenigge konnte zwar ausgleichen, doch Belloumi erzielte in der 68. den Siegtreffer für Algerien. Der deutsche Fehlstart in das Turnier war perfekt.

Video: Das Finale GER-ITA

Den deutschen Frust der Algerien-Niederlage bekam Chile im zweiten Gruppenspiel zu spüren. Rummenigge brachte Deutschland mit einem Hattrick binnen 66. Minuten mit 3:0 in Front, Reinders erhöhte sogar auf 4:0. Moscoso gelang in der Schlussminute der Partie der Ehrentreffer zum 1:4 aus chilenischer Sicht. Deutschland hatte sich furios zurückgemeldet und durfte wieder auf ein Weiterkommen hoffen.

Das letzte Vorrundenspiel Deutschlands gegen Österreich ging als „die Schande von Gijon“ in die Geschichtsbücher ein. Aufgrund der ausgeglichen Tabellenkonstellation stand bereits vor dem Spiel fest, dass Deutschland und Österreich bei einem deutschen Sieg mit maximal zwei Toren weiter wären. Leider kam es wie es kommen musste, die DFB-Elf ging in der 11. Minute früh mit 1:0 in Führung und danach „unterschrieben“ die beiden Mannschaften einen Nicht-Angriffspakt. Ein trotloses Ballgeschiebe ohne Offensivakzente entwickelte sich, schon zur Pause gab es Pfiffe von den verärgerten Zuschauern auf den Rängen die ganz genau wussten was auf dem Platz geschah. Im zweiten Abschnitt verschmähten die Zuschauer die beiden Teams mit dem schwenken von weißen Tüchern wie beim Stierkampf, wenn sie der Torrero langweilte. Deutschland gewann das Spiel mit 1:0 und die beiden Mannschaften qualifizierten sich auf eine sehr unsportliche Art und Weise für die nächste Runde. Nach dem Spiel wurden die deutschen Spieler mit Eiern beworfen, es gingen Bombendrohungen für das deutsche WM-Quartier ein und die Situation drohte zu eskalieren.

In der zweiten Turnierrunde bekam es Deutschland in der Gruppe B mit England und Gastgeber Spanien zu tun. Das erste Hauptrundenspiel bestritt man in Madrid, im Estadio Bernabeu gegen England. In einer unterdurchschnittlichen Partie, bei der es wenige Torchancen zu bestaunen gab, hatte Deutschland in der 85. Minute durch den Lattentreffer von Rummenigge noch die beste Gelegenheit, am Ende blieb es jedoch bei einem torlosen Remis.

Deutlich spannender und aufregender wurde es im zweiten Hauptrundenspiel gegen Gastgeber Spanien, ebenfalls in Madrid. Pierre Littbarski und Klaus Fischer brachten Deutschland nach 70. absolvierten Minuten mit 2:0 in Front. Zamora verkürzte für die Iberer in der 82. auf 1:2, doch Spanien rannte in den letzten Minuten vergeblich an und verpasste es den Ausgleichstreffer zu erzielen. Mit 3 Punkten aus zwei Spielen qualifizierte sich die DFB-Elf als Gruppenerster für das Halbfinale, Gastgeber Spanien und England schieden aus.

Das Halbfinale am 8. Juli gegen Frankreich wird bis heute als „Thriller von Sevilla“ bezeichnet. Mit sechs Toren in der regulären Spielzeit und Nachspielzeit war es das aufregendste Spiel bei dieser WM. Deutschland ging durch Littbarski früh mit 1:0 in Führung (17.), diese wurde aber durch Platini keine zehn Minuten später per Elfmeter egalisiert. In der ersten Halbzeit der Verlängerung brachten dann Tresor und Giresse Frankreich binnen fünf Minuten mit zwei Toren in Front, doch Deutschland kam nochmals durch Fischer und Rummenige zurück. Auch im Elfmeterschießen konnte Frankreich nach einem verschossenen Elfmeter von Stielike in Führung gehen, aber auch hier behielt die DFB-Auswahl die Nerven. Toni Schumacher parierte zwei französische Elfmeter, Rummenigge und Hrubesch trafen und der deutsche Finaleinzug war perfekt. Unvergessen in diesem Spiel war auch der Zusammenprall zwischen Schuhmacher und Battiston, bei dem der deutsche Torwart dem Franzosen er beim Herauslaufen ins Gesicht gesprungen war und dafür eigentlich die rote Karte hätte bekommen müssen.

Nach dem packenden Halbfinale bei dem Deutschland mehrmals zurückkam, hatte die Mannschaft von Jupp Dervall im Finale gegen Italien keinen Zugriff auf das Spiel. Es schien so, als sei der Tank leer bei den deutschen Spielern und der Höhepunkt mit dem Frankreich-Spiel erreicht. Cabrini verschoss in der 26. Minute einen Elfmeter, dennoch konnte Italien im Nachgang durch Tore von Rossi (57.), Tardelli (69.) und Altobelli (81.) mit 3:0 in Führung gehen. Paul Breitner gelang zwar in der 83. noch der Anschluss-/Ehrentreffer, doch zu mehr sollte es am 11. Juli in Madrid nicht reichen. Deutschland musste sich im WM-Finale ’82 Italien mit 1:3 geschlagen geben und verpasste damit den dritten WM-Titel.